Das Grab des Charles Baudelaire

Welch trocknes laub in städten ohne nacht...


Wie des versunknen tempels grabesschlund
Im gossenschaum mit schmutz rubine speit
Ein götz Anubis voll abscheulichkeit
Das ganze maul in wildem bellen wund

Wie neues gas die trübe strähne quält
Die schon so manch ertragne schande wischt
Es zündet wirr in ewgem schoss ein licht
Des flug oft andere laterne wählt

Welch trocknes laub in städten ohne nacht
Wär wenn nicht sie ein bessres bild der andacht
Umsonst gelehnt ans grab des Baudelaire

Im schleier der ihr nichts in schaudern birgt
Sein schatte selbst • als gift noch unser herr •
Wir atmen es auch wenn man davon stirbt

Übertragung durch Ludwig Lehnen

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