Das Sein befindet sich im ständigen Kampf mit dem Nichts. Das Nichts existiert dort, wo das Sein keinen Wert hat, keine Bestimmung besitzt. Das Nichts repräsentiert die Abstraktion dessen, was ist, entkoppelt von dem, was es eigentlich ist. Die Abstraktion des Seienden vom Seienden bildet das Wesen des Nichtigen. Es ist die Abstraktion von allem anderen. Das, was davon übrigbleibt, ist das Nichts. Wir dürfen es als Nichts bezeichnen, weil es nichts anderes ist als das Nichtsein von allem Abstrahierten des Seins. Das Nichts ist das nichtige Sein.
Und was ist das Nichts, wenn nur noch die Leere im Nichts existiert? Wenn Nichts das einzige Existente in einer Welt ist? Dann sind wir berechtigt zu sagen, dass es „das“ Nichts ist, weil es sonst keine weitere Quantität von etwas gibt, außer „ein“ Nichts. Es ist qualitativ und quantitativ das Nichts. Es gibt nichts qualitativ und quantitativ Anderes als das Nichts in einer Welt, in der nur das Nichts existiert. Nichts ist in sich alles, was in einer Welt noch minimal existieren kann, weil es auf den grundlegendsten Faktoren der Welt basiert. Das anfängliche Nichts ist das Gestell, auf dem die seiende Welt errichtet ist. Sein kann nur auf Nichts aufgebaut werden, weil das Sein das Nichtsein ergänzt und vervollkommnet, aber gleichzeitig auch negiert. Danach wird das Nichts kein Nichts mehr sein, weil das Sein das Nichtsein ablöst. Jedoch hat damit vorher das Nichtsein das Fundament für das Sein gelegt.
Das Nichts ist die Qualität des immer gleichen Nichts. Es ist seine eigene Qualität und existiert in sich allein, da es außer ihm in einem Raum, in dem sonst nichts existiert, das Einzige ist was existiert. Es ist die Qualität 0 einer später seienden Welt, die aus diesem Nichts hervorgeht. Die Qualität des Nichts beträgt immer denselben Wert 0. In einer Welt in der nur das Nichts herrscht, bleibt die Qualität 0 konstant. Überall ist es dasselbe Nichts. Überall gibt es nichts anderes als Nichts, was beschreibt, dass es 0 seiende Gegenstände in diesem Raum gibt. Das ist der qualitative Wert des Nichts. Das Nichts ist das einzig Existente am Anfang. Es „existiert“, weil das Nichts eine Quantität 1 besitzt. Diese besitz sie, weil das Nichts auf einen räumlichen Platz existiert.
Die Quantität des Nichts wird durch die Anzahl der verschiedenen Qualitäten gemessen. Doch gibt es nur eine Qualität von Nichts. Und das ist das überall gleiche qualitative Nichtsein, welches die Qualität 0 besitzt. Doch hat diese Qualität trotzdem eine Quantität in sich. Das Nichts existiert qualitativ nicht, doch ist das Nichts nur deshalb Nichts, weil es alleine Nichts ist und kein Seiendes in ihm existiert. Nur deswegen ist das Nichts überhaupt die Qualität 0. Das Nichtsein ist in seiner Qualität 0 alleine Nichts, weil es sonst nichts Nichtiges wäre. Nur durch seine Alleinigkeit, ausgedrückt durch die Qualität 0 ist es erst Nichts.
Und genau deswegen, weil das Nichts allein ist, ist die Quantität vom Nichts ein Betrag von 1. Das Nichts ist in sich selbst allein, das heißt eine quantitative Existenz von 1. Das scheint paradox. Das Nichts ist von der Qualität her nichts Seiendes, nichts Qualitatives. Trotzdem ist das Nichts eine in sich alleinige Quantität, eine Leere die auf einem ihm räumlich zugeschriebenen Platz existieren kann. Diese quantitative Existenz von etwas was wir das Nichts nennen, definiert erst, dass es gar keine seienden Gegenstände in sich birgt. Es besitzt nichts Seiendes und ist deshalb nur es selbst. Das Nichts ist in seiner leeren qualitativen Form seine eigene seiende Quantität von 1, welche es nach außen hin als leeren Raum existent macht. Dabei definiert die Qualität der nichtseienden Gegenstände, die Anzahl des Nichts 1, aber auch die Quantität der durch das Nichts belegte Räume definiert die Qualität eines Raumes.
Das Nichts ist trotz einer nichtigen Qualität, immer noch eine quantitative Existenz. Es ist Nichts, aber trotzdem ist es es selbst. Es hat zwar keine Qualität, nichts Seiendes, aber trotzdem kann es da sein oder ist sogar da. Obwohl es nichts ist und nach seiner Qualität nicht existieren könnte. Es sei denn die Leere der Qualität 0 hat eine eigene Existenz in Form einer Anzahl von belegten Räumen, die durch das Nichts belegt werden. Und das macht das Nichts existent, weil schließlich dessen Leere irgendwo quantitativ sein muss.
Trotzdem wird es immer quantitativ 1 Nichts sein, weil es keinen qualitativen Unterschied zwischen Nichts und anderem Nichts gibt. Das gesamte Nichts in einem riesigen Raum ist immer noch quantitativ ein Nichts, weil alle Teile des Raumes durch die gleiche Qualität von 0 auch dasselbe Nichts sind. Die Quantität verändert sich bei steigender Größe der Raumfläche in der die Leere existiert nicht mit. Es wird immer quantitativ ein Nichts bleiben. Es ist ein Nichts allein. Auch wenn es keinen Wert der Qualität gibt, so gibt es trotzdem einen Wert für die Anzahl, sprich der Quantität des Nichts.
Hinzu kommt, dass diese Quantität von Nichts um zu existieren, auf einem räumlichen Platz existiert. Das heißt das qualitative Nichts existiert in seiner Anzahl 1 auch wirklich auf einem räumlichen Platz der Anzahl 1. Deshalb, weil etwas nur im Raum existieren kann, wenn es sich im Raum auch Platz zum Existieren nimmt. Die Quantität beschreibt in ihrer Anzahl von Existenzen also auch die Anzahl von belegten räumlichen Plätzen worauf sich das Nichts existent befindet. Das Nichts existiert also als ein leeres Ding und deshalb auch auf einem räumlichen Platz. Beides ausgedrückt durch denselben Wert der Quantität 1.

§ 2. Qualitäts-und-Quantitätserhöhung und die Aufhebung des Nichts zum Sein
Das Nichts sei so deklariert, kommen wir nun zum Sein. Das Sein ist das qualitativ erweiterte Nichtsein, in Form von Ergänzung durch seiende Gegenstände. Ab dem Punkt, an dem die Qualität des Nichts von 0 auf 1 erhöht wird, schlägt das Nichts und damit das Nichtseiende in Seiendes um. Der Umschlag der Qualität des Nichts von 0 auf eine Qualität darüber bedeutet das Aufhören des Nichtseins. Ab diesem Punkt ist es nicht mehr Nichts, sondern das erste Seiende tritt an dessen Stelle. Bei einer Qualität von 1 des Seins ist dort nicht mehr das Nichtsein einer Qualität von 0. Es existiert nun ein seiender Gegenstand und nimmt dem zuvor existierenden Nichts sein Nichtiges.
Das Nichts hört im Sein ebenfalls auch deshalb auf, weil das Nichts dann auch nicht mehr das einzige, immer gleiche Wesen ist. Es gibt bei einer Qualität von 1 nun einen seienden Gegenstand. Doch damit gäbe es theoretisch zwei verschiedene Existenzen: das Nichtsein und das Sein. Qualität 1 des Seins steht der Qualität 0 des Nichtseins gegenüber.
In dieser Unterschiedlichkeit von zwei Qualitäten kann das Nichts dann nicht mehr existieren, weil es nicht mehr alleine ist. Das Nichts kann nicht mehr Nichts sein, weil etwas anderes als das Nichts ebenfalls existiert und die Leere wegdrängt. Das bedeutet, es kann nicht mehr quantitativ 1 sein. Und weil etwas Qualitatives im Nichts existiert, kann das Nichts auch nicht mehr qualitative Leere sein. Das Nichts ist nicht mehr Nichts, wenn etwas ist. In der Qualität, dass etwas Seiendes im Nichts ist (Qualität 1), sowie in der Quantität, dass das Nichts nicht mehr allein wäre (Quantität 2), ist das Nichts nicht mehr wiederzuerkennen.
Es gibt dann also zwei unterschiedliche Quantitäten und damit zwei unterschiedliche Qualitäten, die nebeneinander nicht existieren können. Das Nichts kann nicht existieren, wenn etwas Seiendes ist. Das Nichts war Nichts, weil nichts anderes neben ihm auch quantitativ seiend war. Es war mit seinem leeren Sein auf dem räumlichen Platz eine alleinige quantitative Existenz. Das war so, weil es damals keinen Unterschied zwischen Nichts und noch mehr Nichts gab. Nun beginnt jedoch die Quantität 1 des Nichts ins Wanken zu geraten, wenn es mehr seiende Qualitäten als 0 gibt. Denn das würde bedeuten, dass es mehr als bloß einen quantitativ räumlichen Ort geben muss, um die Qualität 0 des Nichts und eine Qualität über 0 des Seins parallel gewährleisten und decken zu können.
Jedoch kann sich die Quantität des Nichts nicht einfach so erhöhen, ohne sich selbst damit für nichtig zu erklären. Durch eine Quantität über 1 wäre das Nichts kein Nichts mehr, weil sich der vorher einheitliche räumliche Platz auf zwei Quantitäten aufteilen müsste. Da kommt Die Qualität kommt ins Spiel, welche im Sein 1 beträgt und damit im Konflikt mit der Qualität 0 des Nichtseins steht. Die neue, durch einen seienden Gegenstand ausgelöste Qualität 1, ist damit Auslöser von einem quantitativen Unterschied zwischen zwei verschiedenen Arten von Sein.
Die Folge einer solchen Qualitätserhöhung sowie einer Quantitätserhöhung der Arten des Seins ist dann, dass das Nichts im Sein bei einer Qualität von 1 und einer Quantität von 2 nicht mehr Nichts sein kann. Dem Nichts werden hier also seine Eigenschaften der Leere beraubt, die es erst zu dem Nichts gemacht haben: die Qualität 0 und dessen Quantität 1. Sind diese erhöht, handelt es sich nicht mehr um das Nichts, sondern um das Sein. Gibt es mehr Qualitäten als die sonstige 0, dann ist das Nichts nicht mehr qualitativ Nichts. Gibt es mehr Quantitäten als die sonstige 1, dann ist das Nichts nicht mehr quantitativ Nichts.
Die Folge dessen, wenn das Nichts nicht mehr qualitative Leere sein kann, ist dass auch seine Quantität 1 verschwindet die das Nichts genauso ausgemacht hatte wie die Qualität. Die Qualität kann nicht erhöht werden, ohne auch die Quantität von verschiedenen Arten des Seins anzuheben, und umgekehrt. Sowohl die Qualitätserhöhung als auch die Quantitätserhöhung sind dafür verantwortlich, dass das mit dem Sein theoretisch zusammengefügte Nichts, in einer Qualität von 1 und einer Quantität von 2 nicht mehr Nichts sein kann. Ab dann fängt es als Sein an zu sein. Ab dem Umschlagpunkt wird etwas Seiendes erschaffen.
Wenn die Qualität von Sein von 0 auf 1 erhöht wird und aus dem damaligen Nichts anfängt ein Gegenstand zu existieren, verschwindet damit das gesamte Nichts, weil es nicht mehr es selbst sein kann. Und weil das Nichts mitsamt seiner Leere verschwindet wenn das Sein existiert, verschwindet damit auch die Quantität des Nichts, die das Nichts in alleiniger Anzahl von 1 erst zum Nichts gemacht hat. So wird ein leerer Raum zu einem vollen Raum.
Es ist eine Kettenreaktion, die aber nicht hintereinander stattfindet, sondern diese Erhöhung für das Sein auf quantitativer und qualitativer Ebene gleichzeitig erfolgt. Dadurch, dass das Nichts dann in theoretisch zwei Quantitäten und einer Qualität eines seienden Gegenstands nicht mehr Nichts sein kann, wird das Nichts im Sein dann praktisch gesehen nichtig.
Das bedeutet, dass die vorher lediglich theoretische Quantität von 2 (mitsamt dem Nichts mitgezählt) reduziert wird auf Quantität 1, weil das Nichts praktisch nicht mehr existiert. Das Nichts gibt es mit der Qualität 1 und der Quantität 2 nicht mehr. Die theoretische 2 wird so auf eine auch in der Praxis existierende 1 reduziert, weil nur noch das Sein quantitativ als 1 vorhanden ist.
Das Nichts existiert lediglich nur noch in der Theorie auf der Metaebene, wenn man es nicht wegrunden will. Doch praktisch gesehen existiert das Nichts nicht mehr. Die Qualität bleibt jedoch gleich, denn wenn das Nichts nicht mehr existiert, ändert es nichts an der Qualität. Das Nichts hat nichts an der Qualität des Seins verändert, weil das Nichts selbst nicht qualitativ war. Somit ist das Wunder vollbracht, aus dem Nichts wurde Sein, in dem dann kein Stück von Nichtsein mehr zu erkennen ist, aus dem es einst entstanden ist. Die Qualität des entstandenen Seins liegt dann bei 1 und die der praktischen Quantität ebenfalls bei 1, weil es das Nichts im Sein nicht mehr gibt. Lediglich der seiende Gegenstand ist vollständig entwickelt.
Das Nichtsein wird durch die erhöhte Qualität von Seiendem aufgehoben, da auch die Quantität des Nichts erhöht wurde und es somit ebenfalls aufhebt. Beide Werte verdrängen das Nichtsein vom räumlichen Platz des Existierens. Es bleiben für das Sein also die Werte der Qualität 1 und Quantität 1 übrig, auch wenn sie theoretisch mit dem Nichts kombiniert eine Qualität 1 und Quantität 2 ausmachen würden. Das Nichts existiert aber praktisch nicht weiter, wenn das Sein existiert.
