In Wahrheit findet sich unter der Kruste des bodenlosen Abszesses der bürgerlichen Gesellschaft, die nunmehr Deutschland besiedelt, kein Parasit, der so lange und so dümmlich verherrlicht seinem Volk entgegensteht wie sein Militär.
Und es gibt wohl nichts, was einem Menschen, einem Mann umso mehr, zuwider sein muss wie der Kultus um den verfetteten, vorschriftsgemäß freien Söldner, der nunmehr von privaten Sicherheitsfirmen gelenkt, die Kasernen behurt.
Der Soldat ist prinzipiell der Feind des Kriegers, des Friedens und der Freiheit aller, sich eingeschlossen. Das Soldatentum, die abscheulichste Ausgeburt der bürgerlichen Genesis, hält die Völker der Welt in einem verweichlichten, sanften, mit der anderen Hand sich selbst beweihräuchernden Griff. Der Soldat ist nichts außer der Verneinung jeder Tugend und Zweckmäßigkeit, mit der er seit jeher uniformiert ist.
Der Mensch greift zur Waffe wie zur Sonne und wie zur Freiheit selbst. Jede Fortentwicklung der Bewaffnung seitdem war und ist nichts als seine Hingabe, mit ihr die kosmischen Schutzwälle, die ihn beherrschen, in die Haut zu stoßen. Der Soldat hingegen fährt in Uniform kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Mauern seiner Kaserne sind Ketten, welche die Unmittelbarkeit der Patrone unter Verschluss halten, ihre Zinnen sind nach innen gerichtet.
Wir erklären, die Patrone aus ihren Hülsen befreien zu wollen. Mit Friedenstauben, Flower-Power, 3D-Druckern und frei erhältlichen PDFs. Kein Volk wird Krieg oder Frieden finden, bis nicht der letzte Soldat aus den Köpfen des letzten Soldaten geschossen wurde.
Die Befreiung der Zukunft liegt unter dem Feuer von Drohnen und Logistikbeamten und unter Satellitenüberwachung. Und sie reitet auf Pferden und Convertibles und nicht nach Schichtplan und Befehl. Sie schützt die Mutter der Massen und die Talismane von kopflosen Göttern aus Rost und Weihrauch.
Der Soldat hingegen reitet unterwürfig dieselben Panzerwagen auf und ab, Jahr um Jahr. Skynet-V-Feuerwerkskörper.
Soldat, dreh die Waffen um und drück ab. Und sorg dich nicht: Von uns gehen mehr drauf, denn zum Krieg sind wir zu blöde. Aber vom Soldaten wird immer der Beste zuerst dran glauben, und unter den Blöden bleiben am Ende nur die Krieger übrig.
“…but it will be fun, we will burn the Ashes of the Heroes.” — E. V. Limonov (saw)